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Jugendkonzept des SuS Herzogenrath

Inhalt

​

1. Vorwort​

2. Ziele unserer Jugendarbeit

3. Grundsätze unserer Jugendarbeit

4. Aufgabenbereiche

     4.1. Jugendleiter

     4.2. stellvertretender Jugendleiter

     4.3. Geschäftsführer​

     4.4. Kassierer

     4.5. Trainer / Betreuer

5. Die Jugendspieler​

     5.1. Verhaltensgrundsätze

          5.1.1. Zuverlässigkeit

          5.1.2. Pünktlichkeit

          5.1.3. Freundlichkeit

          5.1.4. Teamfähigkeit und Disziplin

          5.1.5. Hilfsbereitschaft

          5.1.6. Umwelt und Sauberkeit

          5.1.7. Fairplay

          5.1.8. Vorbild für Jüngere

          5.1.9. Erscheinungsbild

6. Die Eltern

7. Trainingsgestaltung​

     7.1. Trainingsaufbau

     7.2. Systematisch trainieren

     7.3. Wiederholungen garantieren

     7.4. Im Detail korrigieren

     7.5. Konzentriert trainieren

     7.6. Mit Geduld trainieren

     7.7. Trainieren, was das Spiel erfordert

8. Trainingsinhalte​

     8.1. Grundlagenbereich – G-Jugend​​

          8.1.1. Ziele

          8.1.2. Trainingsinhalte​

     8.2. Grundlagenbereich - F-Jugend​

          8.2.1. Ziele

          8.2.2. Trainingsinhalte​

     8.3. Grundlagenbereich - E-Jugend​

          8.3.1. Ziele

          8.3.2. Trainingsinhalte​

     8.4. Ausbaubereich – D-Jugend​​

          8.4.1. Ziele

          8.4.2. Trainingsinhalte​

     8.5. Ausbaubereich – C-Jugend​​

          8.5.1. Ziele​​

          8.5.2. Trainingsinhalte​

     8.6. Leistungsbereich – B-Jugend​​

          8.6.1. Ziele

          8.6.2. Trainingsinhalte​

     8.7. Leistungsbereich – A-Jugend​​

          8.7.1. Ziele

9. Disziplinarischer Bereich​

     9.1. Grundsatz

     9.2. Disziplin und Weisungsrecht

     9.3. Eskalationsstufen​​

          9.3.1. Eskalationsstufe 1

          9.3.2. Eskalationsstufe 2

          9.3.3. Eskalationsstufe 3

10. Schlusswort

1. Vorwort

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In dem vorliegenden Jugendkonzept sind die wichtigsten Aufgaben, Verhaltensweisen und Ziele der Fußballjugend des SuS 1919 Herzogenrath e.V. festgelegt.

 

Für eine attraktive, zielorientierte Jugendarbeit ist es notwendig, eine klare Struktur zu schaffen, so dass die vielfältigen Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden. Sowohl für Trainer, Spieler und Eltern, als auch in der Außenvertretung, soll deutlich sein, wer wofür der geeignete Ansprechpartner ist.

 

Des Weiteren sollen die Ziele des Jugendfußballs beim SuS Herzogenrath verbindlicher gestaltet werden.

 

Mit einem einheitlichen Ausbildungskonzept und unter Berücksichtigung moderner Erkenntnisse in der Trainingslehre wollen wir den Grundstein zu einer fundierten Ausbildung, beginnend mit dem Grundlagenbereich über den Aufbaubereich bis hin zum Leistungsbereich, legen. Hierzu ist es notwenig, sportliche und soziale Lernziele zu formulieren, sowie Regeln für Trainer, Spieler und Eltern festzuschreiben.

 

Ein erfolgreicher Verein benötigt Menschen mit Charakter und starker Persönlichkeit. Leistungswille, Anstrengungs- und Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme, Durchsetzungsvermögen, gewinnen und verlieren können, Selbstvertrauen entwickeln, ein fairer, respektvoller und gewaltfreier Umgang miteinander sind Beispiele für individuelle Charaktermerkmale und soziale Verhaltensweisen, die eine erfolgreiche Persönlichkeit in unserer Gesellschaft benötigt bzw. auszeichnet.

2. Ziele unserer Jugendarbeit

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Die Jugendspieler sollen sich bei uns wohlfühlen. Wir möchten Kindern die Freude am Fußball vermittelt, unabhängig vom Leistungsvermögen. Wir wollen Kindern und Jugendlichen zu sozialem, fairen und wettbewerbsorientierten Verhalten anleiten. Allen Kindern, unabhängig ihrer Nationalität, Hautfarbe oder Talents, soll die Möglichkeit geboten werden, am Training teilzunehmen. Darüber hinaus sollte es selbstverständlich sein, dass rassistische, chauvinistische und jegliche anderen diskriminierenden Kommentare schon grundsätzlich, erst recht aber im sportlichen Miteinander völlig fehl am Platz sind und somit nicht geduldet werden.

 

Wir wollen ausreichend Spieler für den Verein gewinnen, um alle Mannschaften mit dem jeweiligen Jahrgang besetzen zu können. Sportlich, aber vor allem auch menschlich gut ausgebildete, motivierte und disziplinierte Spieler möchten wir an den Seniorenbereich heranführen und übergeben, damit die Identifikation mit unserem Verein erhalten bleibt.

Des Weiteren liegt ein Schwerpunkt in der Förderung der Betreuer, sowie ehrenamtlichen Helfern. Interessierte Mitglieder werden vom Verein und der Jugendabteilung nach Kräften bei der Ausbildung unterstützt.

3. Grundsätze unserer Jugendarbeit

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Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen immer die Kinder und Jugendlichen und deren sportliche und soziale Entwicklung. Kindern und Jugendlichen soll der Spaß am Fußball und am Miteinander in der Mannschaft vermittelt werden. Um eine Überforderung der Kinder und Jugendlichen auszuschließen, ist darauf zu achten, dass Kinderfußball kein Jugendfußball, und Jugendfußball kein Seniorenfußball ist. Deshalb sind die Anforderungen im Training auf die unterschiedlichen Altersgruppen abzustimmen.

 

Wir fördern Selbstsicherheit durch Lob bzw. Anerkennung, konstruktive Kritik und fachliche und soziale Kompetenz. Wir streben nach dem bestmöglichen sportlichen Erfolg und wollen gleichzeitig, dass die Kinder und Jugendlichen mit Spaß bei der Sache sind und sich wohlfühlen. Wir wollen Transparenz und Ehrlichkeit gegenüber der Öffentlichkeit und den Eltern. Wir reden miteinander und nicht übereinander und sehen in der offenen, ehrlichen und persönlichen Kommunikation eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Jugendarbeit. Grundsätzlich steht die positive Entwicklung der Kinder und nicht der kurzfristige sportliche Erfolg im Vordergrund.

4. Aufgabenbereiche

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4.1. Jugendleiter

a) Leitungskompetenz und Gesamtverantwortung

b) Ansprechpartner für Spieler, Eltern und Trainer

c) Bindeglied zwischen Jugendabteilung und Hauptvorstand

d) Kontaktperson zu anderen Vereinen und Verbänden

e) Versammlungsleiter des Jugendausschusses und des Jugendtags

f) Öffentlichkeitsarbeit

g) Mannschaftseinteilung in Abstimmung mit den Trainern

h) Mannschaftsmeldungen bei Verbänden

i) Ansprechpartner Sponsoring

j) Antragswesen - Beantragung von Fördermitteln

f) Organisation von Veranstaltungen

g) weitere Aufgaben:​​

  • DFBnet Admin

  • Webmaster Homepage

  • Verwaltung der Jugendkasse

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4.2. stellvertretender Jugendleiter

a) Vertretung des Jugendleiters

b) Trainingszeitenplanung und Platzbelegung

c) Spielverlegungsanträge

d) Bestellwesen Trainingsmaterial und -ausrüstung

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4.3. Geschäftsführer

a) Mitgliederverwaltung und Passwesen

b) Schriftverkehr

c) Rechnungswesen

d) Veranstaltungskoordination

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4.4. Kassierer

a) Buchhaltung der Abteilung

b) Erstellung der Einnahmen- und Überschussrechnung des laufenden Jahres

c) Berichterstattung des Kassenberichts auf dem Jugendtag

d) Kontakt zum Kassierer des Hauptvereins

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4.5. Trainer/Betreuer

a) Selbstständiges Arbeiten mit seiner Mannschaft

b) Verantwortlich für die Organisation von Trainings- und Spielbetrieb sowie die Freizeitgestaltung

c) Gestaltung des Trainings nach eigenen Erfahrungen und Gesichtspunkten, basierend auf den genannten Trainingsinhalten

d) erster Ansprechpartner der Eltern

e) Vermittlung der nachfolgend genannten Werte:

  • Zuverlässigkeit

  • Pünktlichkeit

  • Vorbildhafter Auftritt

  • Positive Kommunikation sowie persönlicher Kontakt zu Eltern und Kollegen

  • Spaß am Umgang mit Kindern

  • Fairness

  • Gleichbehandlung aller Kinder

  • Toleranz

  • repräsentiert seinen Verein vorbildlich nach innen und außen

  • Motivation

  • teamfähig und kooperativ

f) Tipps für den Trainer

  • er ist der Erste der kommt und der Letzte der geht

  • der Trainer beginnt und beendet das Training mit allen Kindern zusammen

  • nicht zu viel und kompliziert erklären

  • der schlimmste Fehler eines Trainers ist die Bloßstellung von Kindern im Spiel und beim Training wegen schlechter Leistung

  • einfache, anschauliche und verständliche Sätze bilden

  • Über- und Unterforderung der Spieler soll vermieden werden

  • Kinder motivieren

  • nie mit Lob sparen

  • auf konstruktive Kritik achten

  • niemals ausfällig werden

5. Die Jugendspieler

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Die Jugendspieler sind die Zukunft unseres Vereins. Wir wollen unseren Junioren auch über ihre Jugend hinaus eine Heimat im Verein bieten und sie motivieren auch selbst Verantwortung im Verein zu übernehmen. Wir fördern unsere Jugendlichen daher beim ehrenamtlichen Engagement und unterstützen Sie bei der Ausbildung zu Schiedsrichtern, Trainern und Betreuern.

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5.1. Verhaltensgrundsätze

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5.1.1. Zuverlässigkeit​

  • Die Teilnahme am Training und Spiel ist für mich eine Selbstverständlichkeit.

  • Ich versuche kein Training und kein Spiel zu versäumen. Kann ich nicht erscheinen, sage ich so früh wie möglich beim Trainer ab.

  • Meine Trainer / Betreuer bereiten sich intensiv auf das Training vor und schenken mir ihre wertvolle Zeit. Deshalb sage ich nicht leichtfertig ein Training / Spiel ab.

​

5.1.2. Pünktlichkeit​

  • Ich erscheine pünktlich zum Training und zum Spiel.

  • Ohne mich ist das Team nicht komplett.

  • Meine Unpünktlichkeit stört das gesamte Team und den Trainingsbetrieb.

 

5.1.3. Freundlichkeit​​

  • Freundlichkeit ist für mich selbstverständlich, denn das Team und das gesamte Umfeld ermöglichen mir das Fußballspielen.

  • Ich grüße Kinder und Erwachsene, die ich kenne.

 

5.1.4. Teamfähigkeit und Disziplin​

  • Ich akzeptiere jedes Teammitglied.

  • Ich verhalte mich im Kreis meiner Mannschaft diszipliniert, denn nur im Team kann ich Fußball lernen und nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen.

  • Im Spiel und im Training gebe ich immer 100%, denn ich bin ein wichtiger Teil dieses Teams.

  • Wenn ich mal schlecht gespielt habe oder nicht die ganze Zeit gespielt habe, verliere ich nicht den Willen fleißig weiter zu trainieren, um meine Leistung zu verbessern.

  • Streitereien untereinander sollen vermieden werden, Handgreiflichkeiten sind nicht akzeptabel.

​

5.1.5. Hilfsbereitschaft

  • ​​Ich helfe jedem aus dem Team, wenn er Probleme hat und um Hilfe bittet.

  • Ich unterstütze schwächere Spieler und mache mich nicht über sie lustig.

  • Ich übernehme das Wegräumen von Bällen und Trainingsmaterial beim Spiel und beim Training.

   

5.1.6. Umwelt und Sauberkeit

  • ​Ich gehe sorgsam mit dem Vereinseigentum um.
  • Sportplatz, Kabine und alle anderen Gemeinschaftseinrichtungen sollen meinem Verein, meiner Mannschaft und mir noch lange Freude bereiten.

  • Bin ich Gast bei einem anderen Verein, gilt dies noch stärker.

 

5.1.7. Fairplay

  • ​Ich verhalte mich stets freundlich und fair zu meinen Gegenspielern, egal ob im Training oder im Spiel gegen einen anderen Verein.
  • Ich verhalte mich fair und freundlich gegenüber dem Schiedsrichter.

   

5.1.8. Vorbild für Jüngere

  • ​Auch ich bin ein Vorbild – insbesondere für die jüngeren Spieler.
  • Bei Nichtbeachtung der Verhaltensregeln drohen mir Konsequenzen.

  • Durch mein positives Verhalten erspare ich dem Trainer / Betreuer die Anwendung von Konsequenzen. Mein Trainer / Betreuer hat für jedes Problem ein offenes Ohr – sei es sportlich oder privat.

     

5.1.9. Erscheinungsbild

  • ​Zu Spielen und Turnieren erscheine ich im Vereinstrainingsanzug und je nach Wetterlage mit Regenjacke oder Herbstjacke.
  • Zum Training erscheine ich immer in angemessener Trainingsbekleidung (Fußballschuhe und Schienbeinschoner)

6. Die Eltern

​

Eltern spielen im Juniorenbereich eine große Rolle. Ein reibungsloser Spielbetrieb ohne Eltern ist im unteren Juniorenbereich kaum machbar. Eltern sind oftmals hilfreiche „Mitarbeiter“. Leider gibt es auch fanatische, besserwissende oder nur ihr Eigeninteresse vertretend eingestellte „Begleiter“. Es liegt nicht im Interesse unseres Vereins, wenn ein solcher „Begleiter“ die Mannschaft oder den Verein zu beherrschen anstrebt. Die Mitwirkung von Eltern sollte als deutlicher Wunsch seitens der Trainer/Betreuer artikuliert werden. Hierbei kann es sich um Unterstützungsmaßnahmen in bestimmten Bereichen handeln. Für jeden muss immer deutlich bleiben, dass der Trainer der Verantwortliche ist und das Sagen hat.

 

An den folgenden Stellen ist eine Mitarbeit der Eltern besonders hilfreich und erwünscht

 

  • Eltern helfen bei der Beförderung der Kinder zu Auswärtsspielen, Turnieren und außersportlichen Aktivitäten durch die Bildung von Fahrgemeinschaften.

  • Eltern übernehmen die Reinigung der Trikots.

  • Bei der Vorbereitung außersportlicher Aktivitäten, die für die Juniorenmannschaften geplant werden, sollten die Eltern sich hilfreich einschalten und die Planung unterstützen.

  • Bei der Austragung von eigenen Fußballturnieren übernehmen Eltern organisatorische Aufgaben wie den Verkauf.

  • Eltern sorgen dafür, dass die Kinder pünktlich beim Training oder Spiel erscheinen und auch die benötigte Bekleidung dabei haben.

 

Eltern gehören hinter die Bande. Leider legen manche Eltern nicht immer das Verhalten an den Tag, das sich der Trainer und die Spieler wünschen. Anfeuern der Mannschaft und lautstarker Jubel bei gelungenen Aktionen und Toren sind stets erwünscht. Lautstarke Kritik am eigenen Kind, am Mitspieler, am Gegenspieler oder am Trainer während des Spiels muss unterbleiben. Sie schadet meist mehr, als das sie hilft.

7. Trainingsgestaltung

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7.1. Trainingsaufbau

Der Trainer sollte, sofern seine beruflichen Verpflichtungen es zulassen, ca. 30 Minuten vor dem Training und 60 Minuten vor dem Heimspieltag anwesend sein, um seine Vorbereitungen zu treffen.

Die Übung soll so angelegt sein, dass sie für die Beteiligten einsichtig ist. Deshalb sollte das Ziel vor Beginn der Übung erläutert werden. Der Trainer sollte wissen wie die Übung funktioniert und vom Erfolg dieser Übung überzeugt sein.

​

7.2. Systematisch trainieren

Es gilt das Prinzip: „Vom Leichten zum Schweren“. Kinder können keine komplexen Bewegungsabläufe durchführen, wenn die Basisabläufe nicht bekannt sind oder diese beherrscht werden.

​

7.3. Wiederholungen garantieren

Nach jeder Übung sind Wiederholungen einzuplanen, die erst das Erlernte festigen. Stupide oder drillartige Wiederholungen sind ein Gegner von Spaß und deshalb zu vermeiden. Gleiche Übungsinhalte, nur etwas anders verpackt, garantieren viele Wiederholungen und produzieren keine Langeweile.

​

7.4. Im Detail korrigieren

Die Kinder müssen dazu angehalten werden, die Übungen genauso auszuführen, wie sie vom Trainer vorgegeben worden sind. Wenn Kinder Übungsformen falsch wiederholen, werden sie sich den falschen Bewegungsablauf aneignen. Dieser ist später schwer zu beheben. Kinder lernen somit auch von Anfang an den Respekt vor dem Trainer.

Deshalb gilt: viel korrigieren, soweit wie notwendig aber auch viel Lob spenden, wenn die Übung gelingt.

​

7.5. Konzentriert trainieren

Nur wer bei der Sache ist, kann etwas lernen. Wer Quatsch macht und unaufmerksam ist, lernt nicht. Wenn die Konzentration nachlässt, muss der Trainer zu einer einfacheren Übung übergehen oder eine Pause einlegen. Dabei immer auf das Alter der Kinder achten, da Bambinis z.B. sich nur für eine kurze Zeit hoch konzentrieren können. Deshalb immer für Abwechslung im Trainingsgeschehen sorgen, die Freude macht.

​

7.6. Mit Geduld trainieren

Wenn mal etwas nicht auf Anhieb gelingt, nicht sofort laut werden oder die Nerven verlieren. Vielleicht war die Übung zu schwer oder sie wurde nicht genügend wiederholt, dann muss weiter geübt werden. Hier gilt auf jeden Fall: „In der Ruhe liegt die Kraft bzw. der Erfolg“.

​

7.7. Trainieren, was das Spiel fordert

Dribbling, Passspiel und Torschuß sind im Kinder- und Jugendtraining sehr wichtig, da die jungen Spieler i.d.R. ohne Vorkenntnisse das Fußballspielen erlernen wollen. Wenn die ersten Grundlagen sitzen, können spielnahe Situationen in die Übungsformen mit eingebaut werden.

8. Trainingsinhalte

 

Die Kinder und Jugendlichen sollen beim Erreichen der Altersgrenze für die Jahrgangsmannschaften bestimmte Fertigkeiten als Abholpunkte für die nächste Mannschaft haben. Um dieses bestmöglich umzusetzen, sollen folgende Ziele und Inhalte als Grundlage für den Trainingsbetrieb den Trainern als Hilfe dienen.

 

8.1. Grundlagenbereich – G-Jugend

8.1.1. Ziele

  • ​Kindgerechte und abwechslungsreiche Aufbereitung der Trainingszeit
  • Kameradschaftliches Verhältnis zu den Kindern aufbauen

  • Geborgenheit vermitteln

  • Kameradschaft unter den Kindern fördern

  • Vermittlung von Grundlagen, die benötigt werden, um später mit Erfolg und Freude Fußball zu spielen

  • Vertrauensverhältnis zu den Eltern aufbauen und pflegen

​

8.1.2. Trainingsinhalte

  • ​Grundbewegungsarten (Gehen, Laufen, Hüpfen, Rollen, Kriechen)
  • Bewegungsarten mit Material und Geräten (Werfen, Fangen, Schießen, Klettern, Balancieren)

  • Spiel- und Bewegungsformen zur Erfahrung der eigenen Körperhaltung

  • Spielformen um die Wahrnehmungsfähigkeit, sowie Orientierung im Raum zu fördern

  • Kooperative Spiele zur Förderung des sozialen Verhaltens

  • Übungen in kleinen Gruppen mit vielen Ballkontakten

 

8.2. Grundlagenbereich – F-Jugend

8.2.1. Ziele

  • ​Erlernen von Grundfertigkeiten (Dribbling, Passspiel, Torschuss, Kopfballspiel)
  • Ballkontrolle von flachen Bällen

  • Mannschaftszusammenhalt fördern

  • Kontakt zu Eltern weiter vertiefen und pflegen

  • Persönlichkeitsbildung unterstützen

  • Toleranz untereinander fördern

  • Faire Spielweise fördern

 

8.2.2. Trainingsinhalte

  • ​Torschussspiel
  • Bewegung mit Ball

  • Wettkämpfe mit Ball

  • Koordination mit und ohne Gerät

  • Abwechslungsreiche Spielformen mit Ball

  • Turnierspiele mit Ball
  • Aufbauspiel

 

8.3. Grundlagenbereich E-Jugend

8.3.1. Ziele

  • ​Vertiefung der Grundfertigkeiten
  • Ballkontrolle von halb hohen Bällen

  • Anwendung von Grundtechniken in verschiedenen Spielsituationen

  • Schulung im Zweikampfverhalten durch verschiedene Spielformen

  • Lernen mit Niederlagen umzugehen

  • den Gegner als Sportkamerad akzeptieren

  • Teamgeist fördern

 

8.3.2. Trainingsinhalte

  • ​Torschuss
  • Passspiel

  • Annahme von flachen und halb hohen Bällen

  • Abwechslungsreiche Spielformen in Kleingruppen

  • Koordinationstraining

  • Parteispiele mit ausgewählten Schwerpunkten (Dribbling, Kopfball, Ballkontrolle, Torschuss, Doppelpass)

 

8.4. Aufbaubereich – D-Jugend

8.4.1. Ziele

  • ​Systematisches Erlernen und Festigen technischer Fertigkeiten
  • Variables Anwenden der Grundtechniken in verschiedenen Spielsituationen unter Gegnerdruck

  • Vermittlung von allen individual- und gruppentaktischen Grundlagen (Zweikampfverhalten, Ballbehauptung, Anbieten und Freilaufen, Raumaufteilung und Zusammenspiel)

  • Spielerische Festigung konditioneller Grundlagen (1:1 bis 6:6)

  • Verbesserung der Schnelligkeitskomponeneten (Reaktion, Schrittfrequenz)

  • Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten

  • Vermittlung einer positiven Einstellung zu Training und Wettkampf

 

8.4.2. Trainingsinhalte

  • ​Motivierende Einzelübung zur Verbesserung der Ballgeschicklichkeit
  • Parteispiele in kleinen Gruppen mit ausgewählten technischen/taktischen Schwerpunkten

  • Schulung von individual- und gruppentaktischem Verhalten (Frontalangriff, Spielverlagerung, Abwehr)

  • Techniktraining

  • Zweikampfschulung

  • Koordinationstraining

  • Freie Spiele und Turnierformen mit kleinen Mannschaften (4:4)

  • Stationsbetrieb mit technischen Aufgaben

  • Motivierende Laufwettbewerbe über Staffelformen, Reaktionsformen

 

8.5. Aufbaubereich – C-Jugend

8.5.1. Ziele

  • ​Anwendung sämtlicher technischer Elemente in Wettkampfformen
  • Schulung spezieller Taktiken

  • Thematisierung mannschaftstaktischer Inhalte in Theorie und Praxis

  • Ballorientiertes Verteidigen

  • Schulung der allgemeinen Fitness

  • Unterstützung technischer Abläufe sowie Vermeidung von Stagnation im Bewegungsverhalten über koordinative Beanspruchungen

  • Anpassung des individuellen technisch-taktischen Leistungsvermögens

  • Bewusstseinsbildung zu technischen Abläufen

  • Förderung von Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Leistungsbereitschaft

 

8.5.2. Trainingsinhalte

  • ​Verbesserung des individual- und gruppentaktischen Verhaltens
  • Spiel- und Trainingsformen mit anspruchsvolleren technischen/taktischen Schwerpunkten (Kreuzen, Hinterlaufen, Deckungsverhalten, Ballorientierung, Standardsituationen)

  • Differenzierung und Spezialisierung des Trainings über Stationstraining

  • Ausdauerparcours / Ausdauerspiele

  • Beweglichkeits- und allgemeine Kräftigungsprogramme

  • Reaktions- und Startübungen zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit

  • Betontes Koordinationstraining, allgemein und fußballspezifisch

 

8.6. Leistungsbereich – B-Jugend

8.6.1. Ziele

  • ​alle technischen Elemente in hohem Lauftempo und in der Wettkampfsituation unter Stress und Zeitdruck ausführen
  • Verbesserung, sowie variabler Einsatz von gruppen- und mannschaftstaktischen Handlungsabläufen und Strategien

  • Fußballspezifisches Koordinationstraining

  • Vielseitiges Kraft- und Schnelligkeitstraining

  • Ausprägung der fußballspezifischen Ausdauer

  • Förderung der Leistungsmotivation

  • Vermittlung von Kenntnissen zur sportlichen Lebensführung

  • Entwicklung der Fertigkeit der Selbstkritik

 

8.6.2. Trainingsinhalte

  • ​Systematische und variierte Spiel- und Trainingsformen
  • Herausbildung eines mannschaftstaktischen Konzepts über Spielformen mit zahlenmäßig größeren Mannschaften

  • Verbesserung der aeroben Kapazitäten über Ausdauerläufe, sowie Regenerationsläufe nach dem Training

  • Schnellkrafttraining

  • Sondertraining zur Beseitigung individueller Schwächen und zum Ausbau und Stabilisierung der Stärken

  • Verbesserung von Fertigkeiten in isolierter Form über komplexe Übungsformen, auch unter Zeit- und Präzisionsdruck

  • Fußballspezifisches Koordinationstraining unter Zeit- und Präzisionsdruck

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8.7. Leistungsbereich – A-Jugend

8.7.1. Ziele

  • Der Schwerpunkt im Bereich A-Jugend ist durch die konsequente Vorbereitung auf den Seniorenbereich gekennzeichnet. Hierbei sollen alle Spielsysteme vermittelt werden.

9. Disziplinarischer Bereich

 

9.1. Grundsatz

Alle Trainer und Betreuer übernehmen im Rahmen ihrer Trainer- und Betreuertätigkeit eine Verantwortung für die zu betreuende Mannschaft.

 

Oberstes Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen für den Sport zu begeistern und zu einem dauerhaften Mitglied unseres Vereins zu machen. Dabei soll es gelingen, Kinder und Jugendliche entsprechend seiner Fähigkeiten zu fördern, genau wie seine Integrationsfähigkeit in die jeweilige Mannschaft. Die Ausprägung eines Mannschaftsgefühls mit den darin enthaltenen Aufgaben und Verantwortungen nimmt dabei mit dem Alter der Spieler zu.

​

9.2. Disziplin und Weisungsrecht

Jeder Trainer hat das Recht und die Pflicht, im Rahmen seines zugewiesenen Bereiches dafür zu sorgen, dass der Trainings- und Spielbetrieb erfolgreich durchgeführt werden kann. Grundsätzlich darf sich der Trainer in keiner Situation aus der Ruhe bringen lassen. Außerdem müssen angedrohte Maßnahmen spätestens nach einer Verwarnung vollzogen werden. Bleiben die Drohungen ohne Folgen, werden die Kinder ihre Grenzen nicht kennen lernen und das Training weiterhin stören.

​

9.3. Eskalationsstufen

Eine Störung des Trainings- und Spielbetriebs liegt dann vor, wenn das (Fehl-) Verhalten Einzelner dazu geeignet ist, massiv und auf Dauer die anderen Kinder in ihrer Entwicklung und Betreuung zu stören.

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9.3.1. Eskalationsstufe 1

  • Für den Fall, dass sich einzelne Kinder und Jugendliche trotz wiederholter Ermahnung nicht an die vom Trainer / Betreuer vorgegebene Ordnung halten, sucht der Trainer das Gespräch mit den jeweiligen Eltern und weist auf das Fehlverhalten der Kinder mit der Bitte hin, dass die Eltern unabhängig vom Trainer auf das Kind einwirken, um es zu einer Verhaltensänderung während des Spiel- und Trainingsbetriebes zu bewegen.

​

9.3.2. Eskalationsstufe 2

  • Für den Fall, dass nach einer eindringlichen Ermahnung das Fehlverhalten des Kindes nicht beendet werden konnte, führen der Jugendleiter und der Trainer gemeinsam das Gespräch mit den Eltern des Kindes und fordern die Eltern auf, während der Dauer des Trainings- bzw. Spielbetriebes am Platz anwesend zu sein, um selbst das Verhalten des Kindes zu überwachen und zu korrigieren.

​

9.3.3. Eskalationsstufe 3

  • Sollten die Eltern nicht bereit sein, sich in die Betreuung des Kindes während des Trainings- bzw. Spielbetriebes einzubringen oder das Kind trotz Anwesenheit eines Elternteils nachwievor die Abläufe massiv beeinträchtigen, hat ein Gespräch des Jugendleiters und des Trainers mit den Eltern zu erfolgen. In diesem Gespräch erklärt der Verein den Eltern die Notwendigkeit, das Kind für eine gemeinsam abgestimmte Zeitdauer aus dem Trainingsbetrieb herauszunehmen. Nach dieser Frist besteht die Möglichkeit, das Kind wieder in den Trainingsbetrieb aufzunehmen. Damit ist die Hoffnung verbunden, dass das Kind in seiner Entwicklung so vorangekommen ist, dass es sich in eine Gruppe integrieren und den Anweisungen des Trainers Folge leisten kann.

10. Schlusswort

 

Das beste Jugendkonzept bleibt nur ein Stück bedrucktes Papier, wenn es nicht gelebt wird. Um es in die Praxis umzusetzen, benötigen wir motivierte Menschen, die sich mit dem Inhalt auseinandersetzen, sich damit identifizieren und sich davon inspirieren lassen.

 

Diese Konzept soll eine Hilfestellung für alle sein. Es ersetzt nicht die Eigenverantwortung des Jugendtrainers. Und zu guter Letzt ist es offen für neue Ideen, Anregungen, Ergänzungen und Kritik.

 

Es gilt natürlich zu diskutieren und gegebenfalls richtig zu stellen falls einige Punkte in diesem Konzept nicht verständlich oder irgendwann nicht mehr auf dem neuesten Stand sind.

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